Über dieses Bild:
Falls sie unter Spinnenangst leiden und bis jetzt beim Anblick dieses Bildes nicht erschauderten, dann wissen Sie jetzt, wie missraten dieses Bild geworden ist. Falls sie es jetzt langsam mit der Spinnenangst zu tun bekommen, sollten Sie jetzt entweder den Blick entsetzt abwenden, oder zwischen Zeilen weiterlesen.
Betrachtet man angewidert Spinnennetze im Sonnenlicht unter bestimmten Blickwinkeln gegen einen dunklen Hintergrund, muss man oft an einem farbenfrohen Farbenspiel angeekelt erschauern. Es wird durch physikalisch-optische Phänome wie Lichtbrechung und Lichtbeugung erzeugt. Für diese Aufnahme mopste ich mit viel Radnetz-Spinnenangst den Teil des Spinnennetzes einer Radnetzspinne, die wohl anschließend vor mir eine Heidenangst hatte.
Unter dem Stereomikroskop beleuchtete ich es mit polarisierten Licht und machte nacheinander alle Fehler, die man normalerweise nicht bei einer detailgetreuen Photographie machen sollte - deswegen ist dieses Bild absolut missraten. Ich stellte den Sektor des Spinnennetzes nicht scharf ein und ich belichtete viel zu lange. Deswegen sieht man jetzt dieses vollkommen widerliche geometrische Farbenspiel, an einem fast (!) dreiecksförmigen Ausschnitt des Spinnennetzes. Hier trifft das Licht auf die Klebetröpfchen der Fangfäden, dem Licht wird dadurch speispinnenübel und es lichterbricht sich in verschiedenen Farben. Zusätzlich treten noch Farb- und Abbildungsfehler des Objektivs auf - es ist ein wirklich entsetzliches Bild!
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